du bist deutschland...
allen, die sich irgendwie von dieser aktion und dem ganzen verzweifelten "du bist deutschland" - gedöns angebiedert fühlen und den vorherigen eintrag mögen, empfehle ich diese seite:
http://www.flickr.com/photos/tags/dubistdeutschland/
he he he.
Donnerstag, September 29, 2005
Dienstag, September 27, 2005
Freitag, September 23, 2005
olle mistwoche, dreckige....
ganz doof ist es, wenn zum abschluß einer eh schon nicht-so-dollen woche ein insekt (fliege) an meiner stirn verendet und ich das noch nicht mal selber merke, sondern durch vorwurfsvolle handbewegungen von anderen darauf aufmerksam gemacht werde.
dieser 23. september 2005 wird in meiner persönlichen minimal-biographie als der tag eingehen, an der ein stück natur an meinem kopf zu grunde ging. super.
ganz doof ist es, wenn zum abschluß einer eh schon nicht-so-dollen woche ein insekt (fliege) an meiner stirn verendet und ich das noch nicht mal selber merke, sondern durch vorwurfsvolle handbewegungen von anderen darauf aufmerksam gemacht werde.
dieser 23. september 2005 wird in meiner persönlichen minimal-biographie als der tag eingehen, an der ein stück natur an meinem kopf zu grunde ging. super.
Montag, September 19, 2005
Mittwoch, September 14, 2005
safran....
zunächst: wie großartig ist es bitte, sein kind "safran" nennen zu können? dieser vorname ist so wüst, daß er sich fast als name für mein potentielles kind qualifiziert. obwohl: langsam wird es peinlich.....béla emil safran.....besser nicht.
dann: wenn jedes buch so unglaublich großartig anfangen würde wie "extrem laut und unglaublich nah" von jonathan safran foer, wäre dies eine bessere welt.
das prädikat großartig beginnt nicht mal ansatzweise, diese vituosität zu beschreiben. wer also gerade nichts zu lesen hat und hera lind nicht für die spitze der literarischen welt hält, sollte losziehen und 23 € für dieses fantastische buch ausgeben. es lohnt sich.
darüber hinaus fordere ich alle auf, in buchhandlungen das ebenfalls neue geschreibsel in buchform von eric "emanuelle" schmitt zu nehmen und dann irgendwo zu verstecken, wo es keiner vermutet (sofware-ecke zum Beispiel), auf das es weniger menschen kaufen.
zunächst: wie großartig ist es bitte, sein kind "safran" nennen zu können? dieser vorname ist so wüst, daß er sich fast als name für mein potentielles kind qualifiziert. obwohl: langsam wird es peinlich.....béla emil safran.....besser nicht.
dann: wenn jedes buch so unglaublich großartig anfangen würde wie "extrem laut und unglaublich nah" von jonathan safran foer, wäre dies eine bessere welt.
das prädikat großartig beginnt nicht mal ansatzweise, diese vituosität zu beschreiben. wer also gerade nichts zu lesen hat und hera lind nicht für die spitze der literarischen welt hält, sollte losziehen und 23 € für dieses fantastische buch ausgeben. es lohnt sich.
darüber hinaus fordere ich alle auf, in buchhandlungen das ebenfalls neue geschreibsel in buchform von eric "emanuelle" schmitt zu nehmen und dann irgendwo zu verstecken, wo es keiner vermutet (sofware-ecke zum Beispiel), auf das es weniger menschen kaufen.
Dienstag, September 13, 2005
„rendezvous – tag“ oder „och nö, lass mal“
dienstag. karoltag. ich bin in einer sehr merkwürdigen stimmung. es rumort in meinem kopf. während gestern noch das adrenalin der überraschung jeden weiteren gedanken wegwischte, tauchte heute früh die große „was tue ich hier eigentlich?“-frage auf.
es began harmlos mit der klassischen „engel links, teufel rechts“- situation.
einerseits: warum nicht? er sieht putzig aus, scheint nett zu sein, ich bin mit niemandem liiert, er auch nicht, ein versuch ist es wert.
andrerseits: warum? ich weiß schon jetzt, dass das nichts werden kann. um jeden preis muß auch nicht sein und außerdem ist mein kopf eh woanders.
und je länger ich darüber nachdachte, desto mehr wurde mir klar: so bin ich nicht. und das ist ein beruhigender gedanke. die dinge (und ich) haben sich in den letzten 10 jahren mehr geändert, als ich dachte und ich bin noch fernab davon, eine verzweifelte cognak-schwenker-frau zu sein. also rufe ich ihn an und sage ab. weil es sich falsch anfühlt und falsch wäre. weil ich es mag, mir selber in die augen gucken zu können. und weil kompromisse stinken.
dienstag. karoltag. ich bin in einer sehr merkwürdigen stimmung. es rumort in meinem kopf. während gestern noch das adrenalin der überraschung jeden weiteren gedanken wegwischte, tauchte heute früh die große „was tue ich hier eigentlich?“-frage auf.
es began harmlos mit der klassischen „engel links, teufel rechts“- situation.
einerseits: warum nicht? er sieht putzig aus, scheint nett zu sein, ich bin mit niemandem liiert, er auch nicht, ein versuch ist es wert.
andrerseits: warum? ich weiß schon jetzt, dass das nichts werden kann. um jeden preis muß auch nicht sein und außerdem ist mein kopf eh woanders.
und je länger ich darüber nachdachte, desto mehr wurde mir klar: so bin ich nicht. und das ist ein beruhigender gedanke. die dinge (und ich) haben sich in den letzten 10 jahren mehr geändert, als ich dachte und ich bin noch fernab davon, eine verzweifelte cognak-schwenker-frau zu sein. also rufe ich ihn an und sage ab. weil es sich falsch anfühlt und falsch wäre. weil ich es mag, mir selber in die augen gucken zu können. und weil kompromisse stinken.
Montag, September 12, 2005
gute wochen.....
... starten wie diese.
heute im öffentlichen personennahverkehr, zu einer viel zu frühen uhrzeit, traf ich auf einem mann namens karol, der nicht nur sehr smart aussah, sondern selbiges auch scheinbar von mir dachte. und so kam wundersamerweise ein semi-peinliches gespräch zu stande, in dem ich die ganze zeit rot wurde, weil ich immer wieder daran denken musste, erst kürzlich ein gespräch über niedrige instinkte und bauarbeiter geführt zu haben.
nun, scheinbar war das egal, denn manchmal ist alles wunderbar einfach und so sind bauarbeiter karol und ich morgen abend verabredet. ich grinse von einem ohr zum anderen wenn mich niemand beobachtet und freue mich still und leise darauf, ein paar wochen lang meine vorliebe für die new york times, französische filme und jazz unter den tisch fallen zu lassen.
überaschungseimontag!
... starten wie diese.
heute im öffentlichen personennahverkehr, zu einer viel zu frühen uhrzeit, traf ich auf einem mann namens karol, der nicht nur sehr smart aussah, sondern selbiges auch scheinbar von mir dachte. und so kam wundersamerweise ein semi-peinliches gespräch zu stande, in dem ich die ganze zeit rot wurde, weil ich immer wieder daran denken musste, erst kürzlich ein gespräch über niedrige instinkte und bauarbeiter geführt zu haben.
nun, scheinbar war das egal, denn manchmal ist alles wunderbar einfach und so sind bauarbeiter karol und ich morgen abend verabredet. ich grinse von einem ohr zum anderen wenn mich niemand beobachtet und freue mich still und leise darauf, ein paar wochen lang meine vorliebe für die new york times, französische filme und jazz unter den tisch fallen zu lassen.
überaschungseimontag!
Freitag, September 09, 2005
Dienstag, September 06, 2005
wenn die zahnfee zwei mal klingelt
was kann man eigentlich von einem tag erwarten, an dem einem um 5:30 Uhr bereits ca. ein viertel eines vorher scheinbar intakten zahns plötzlich in der hand liegen, erwarten?
Richtig: nicht viel.
Und so fand ich mich an diesem Dienstag morgen wieder dort, wo ich schon mehr geld gelassen habe als bei amazon: meinem zahnarzt. Eine stunde nach meinem dortigen eintreffen hielt ich einen heilkostenplan über 650,00 € in der hand und traurigerweise ist es der meine. gute tage sind nicht so.
was aber durchaus erheiternd ist, sind die freundlichen, aber stümperhaften broschüren, die im wartezimmer ausliegen. ich habe ein neues berufsziel: texterin für diese pamphlete sein. kann ja nicht schwer sein.....
beispiel gefällig? „...und jede diskusion um zahnfüllungs-therapien wäre überflüssig, wenn es keine karies gäbe. aber leider führt fehlendes zahnbewusstsein (sic!) in aller regel zu einem loch im zahn, das behandelt werden muß. heilen kann ihr zahnarzt ihre zähne übrigens nicht, denn......ZZZzzzzzz“ [aus: das loch - ihr zahnarzt informiert]
und das allerschlimmste an diesem tag ist, dass das einzige, was mich heute zum lachen gebracht hat, „hier kommt kurt“ von frank zander ist. ja – so schlimm. ich erwarte mitleidsbekundungen.
was kann man eigentlich von einem tag erwarten, an dem einem um 5:30 Uhr bereits ca. ein viertel eines vorher scheinbar intakten zahns plötzlich in der hand liegen, erwarten?
Richtig: nicht viel.
Und so fand ich mich an diesem Dienstag morgen wieder dort, wo ich schon mehr geld gelassen habe als bei amazon: meinem zahnarzt. Eine stunde nach meinem dortigen eintreffen hielt ich einen heilkostenplan über 650,00 € in der hand und traurigerweise ist es der meine. gute tage sind nicht so.
was aber durchaus erheiternd ist, sind die freundlichen, aber stümperhaften broschüren, die im wartezimmer ausliegen. ich habe ein neues berufsziel: texterin für diese pamphlete sein. kann ja nicht schwer sein.....
beispiel gefällig? „...und jede diskusion um zahnfüllungs-therapien wäre überflüssig, wenn es keine karies gäbe. aber leider führt fehlendes zahnbewusstsein (sic!) in aller regel zu einem loch im zahn, das behandelt werden muß. heilen kann ihr zahnarzt ihre zähne übrigens nicht, denn......ZZZzzzzzz“ [aus: das loch - ihr zahnarzt informiert]
und das allerschlimmste an diesem tag ist, dass das einzige, was mich heute zum lachen gebracht hat, „hier kommt kurt“ von frank zander ist. ja – so schlimm. ich erwarte mitleidsbekundungen.
Montag, September 05, 2005
The incredible Beschwerdebriefschreiber strikes again
Heute: Grafs Reisen
Tatbestand: Cruiser Bob, alias "Herr Petermann" gab seine schwarzen Ansichten kontinuierlich auf der Strecke Herne - Paris von sich. Muß man sich das anhören? Nö.
Ziel: Mindestens einen Anwortbrief im stark angepissten Tonfall (wie den von der CDU etwa)erhalten. Traumreaktion: Reisegutschein als Entschädigung!
Heute: Grafs Reisen
Tatbestand: Cruiser Bob, alias "Herr Petermann" gab seine schwarzen Ansichten kontinuierlich auf der Strecke Herne - Paris von sich. Muß man sich das anhören? Nö.
Ziel: Mindestens einen Anwortbrief im stark angepissten Tonfall (wie den von der CDU etwa)erhalten. Traumreaktion: Reisegutschein als Entschädigung!
Sonntag, September 04, 2005
Schlaflosigkeit
es ist samstag nacht, eigentlich schon sonntag morgen. egal, auf jeden fall ist es spät oder früh, je nachdem, wie man es betrachtet. und da ich eh nicht schlafen kann, ist es sowieso irrelevant. ich komme gerade zurück von einem nachtspaziergang mit kamera. in der optimistischen hoffnung, gute nacht-momente finden zu können und gleichzeitig praxis mit meiner eos zu gewinnen, zog ich los.
kaum draußen, wurde mir wieder klar, warum ich mich so sehr an diese nächtlichen ausflüge gewöhnt habe: die welt ist einfach eine andere. es ist kühl, es ist ruhig und man kann im schatten abtauchen. der mp3-player im shuffle-modus spielt erst eine großartige version von „summertime“ und dann konsequent miles davis. zeit für leerlauf im kopf. durchatmen. frische luft in die lungen lassen und sich fragen, ob man doch einfach nur müde ist, oder ob es draußen tatsächlich überall wie frisch gewaschene bettwäsche riecht.
ich mag das gefühl, wenn nach einer weile der grossteil des stresses der woche verschwindet, sich die muskeln entspannen und sich alles so wunderbar flauschig anfühlt.
und so gehe ich spazieren, summe vor mich hin und habe die kamera im anschlag. 36 bilder, die darauf warten, gemacht zu werden.
aber dann die erkenntnis: hier ist nichts. ich, die sonst alle 5 sekunden ein bild machen möchte, findet nicht das geringste, das so interessant wäre, es für die ewigkeit festzuhalten. was ist mit mir? was ist mit dieser stadt?
keine unentdeckten winkel, keine laternen, die die bäume von unten anleuchten und so ihre kronen scheinbar verschwinden lassen, keine erleuchteten wohnungen, keine fenster, aus denen noch musik auf die straße dringt. nichts sehenswertes, nicht die geringste spur von romantik – nichts.ich denke, ich muß wieder reisen. hat irgendjemand gute tipps für paris/venedig/prag/wien im winter?
es ist samstag nacht, eigentlich schon sonntag morgen. egal, auf jeden fall ist es spät oder früh, je nachdem, wie man es betrachtet. und da ich eh nicht schlafen kann, ist es sowieso irrelevant. ich komme gerade zurück von einem nachtspaziergang mit kamera. in der optimistischen hoffnung, gute nacht-momente finden zu können und gleichzeitig praxis mit meiner eos zu gewinnen, zog ich los.
kaum draußen, wurde mir wieder klar, warum ich mich so sehr an diese nächtlichen ausflüge gewöhnt habe: die welt ist einfach eine andere. es ist kühl, es ist ruhig und man kann im schatten abtauchen. der mp3-player im shuffle-modus spielt erst eine großartige version von „summertime“ und dann konsequent miles davis. zeit für leerlauf im kopf. durchatmen. frische luft in die lungen lassen und sich fragen, ob man doch einfach nur müde ist, oder ob es draußen tatsächlich überall wie frisch gewaschene bettwäsche riecht.
ich mag das gefühl, wenn nach einer weile der grossteil des stresses der woche verschwindet, sich die muskeln entspannen und sich alles so wunderbar flauschig anfühlt.
und so gehe ich spazieren, summe vor mich hin und habe die kamera im anschlag. 36 bilder, die darauf warten, gemacht zu werden.
aber dann die erkenntnis: hier ist nichts. ich, die sonst alle 5 sekunden ein bild machen möchte, findet nicht das geringste, das so interessant wäre, es für die ewigkeit festzuhalten. was ist mit mir? was ist mit dieser stadt?
keine unentdeckten winkel, keine laternen, die die bäume von unten anleuchten und so ihre kronen scheinbar verschwinden lassen, keine erleuchteten wohnungen, keine fenster, aus denen noch musik auf die straße dringt. nichts sehenswertes, nicht die geringste spur von romantik – nichts.ich denke, ich muß wieder reisen. hat irgendjemand gute tipps für paris/venedig/prag/wien im winter?
Freitag, September 02, 2005
„warum ist das leben nur so schwer?“
wieder ein freitag, wieder eine woche geschafft. time flies, wie mein lingustik-professor immer schon sagte und dabei mit den nicht vorhandenen flügeln schlug.
vor einer woche war ich noch damit beschäftigt, in paris in der sonne spazieren zu gehen und glücklich zu sein. und jetzt wieder: hier. nun ja, wenigstens lernt man so das schöne deutlich besser zu schätzen, denke ich.
ich finde es nach reisen immer wieder verwunderlich, wie unterschiedlich menschen, kulturen, einstellungen etc. doch sein können, auch wenn es nur europäische nachbarn sind. vielleicht bin ich zuviel gereist, vielleicht zu wenig, aber je älter ich werde, desto weniger kann ich mich mit deutschland und seinen insassen anfreunden. ich muß gerade mal 4 tage lang weg sein, um zu merken, wie frustrierend es ist, hier durch eine stadt zu gehen. die leute lassen sich gehen, tragen trainingsanzüge wie uniformen, sind ungewaschen und auch gerne mal morgens um 10 betrunken. resignation ist das stichwort.
nun, ich bin kein yuppie-arschloch und kann nachvollziehen, dass es gerade in deutschland schwierig ist, einen neuen job zu finden und dass einen die frustration über die vielleicht unverschuldete arbeitslosigkeit arg mitnehmen kann.
was mich aber immer wieder im negativen sinne fasziniert, ist die generelle einstellung der menschen zum leben. ein super beispiel dafür ist die begegnung, die ich anfang dieser woche hatte: im bus saß mir eine frau gegenüber. mit von der partie war auch ihr ca. 5jähriger sohn. er guckte aus dem fenster, dann schaute er seine mutter an, die ihn ignorierte, blickte wieder angestrengt aus dem fenster und wendete sich dann erneut mir einem tiefer seufzer seiner mutter zu und fragte im brustton der überzeugung: „warum ist das leben nur so schwer?“.
sowohl der junge als auch ich warteten gespannt auf die antwort, die auch nach einem kurzen moment des überlegens folgte. „das leben ist so schwer, weil es hart ist und niemandem was schenkt.“.
der junge guckte etwas verwirrt und nickte dann. die mutter hatte alldem nichts zuzufügen und ich dachte mir, dass es kein wunder ist, dass sich die menschen hier so gerne hängen lassen. wenn man schon mit 5 eingetrichtert kriegt, dass das leben kacke ist, bleiben wahrscheinlich nicht viele optionen für das restleben.
wie kann man als elternteil einem kind auf so eine frage quasi affirmativ antworten? warum stellt das kind überhaupt so eine frage (irgendwo wird er es schon her haben....) und ist es nicht die aufgabe von eltern, dem kind optimismus mit auf den weg zu geben?langsam, aber sicher, verliere ich die hoffnung für dieses merkwürdige land komplett.
wieder ein freitag, wieder eine woche geschafft. time flies, wie mein lingustik-professor immer schon sagte und dabei mit den nicht vorhandenen flügeln schlug.
vor einer woche war ich noch damit beschäftigt, in paris in der sonne spazieren zu gehen und glücklich zu sein. und jetzt wieder: hier. nun ja, wenigstens lernt man so das schöne deutlich besser zu schätzen, denke ich.
ich finde es nach reisen immer wieder verwunderlich, wie unterschiedlich menschen, kulturen, einstellungen etc. doch sein können, auch wenn es nur europäische nachbarn sind. vielleicht bin ich zuviel gereist, vielleicht zu wenig, aber je älter ich werde, desto weniger kann ich mich mit deutschland und seinen insassen anfreunden. ich muß gerade mal 4 tage lang weg sein, um zu merken, wie frustrierend es ist, hier durch eine stadt zu gehen. die leute lassen sich gehen, tragen trainingsanzüge wie uniformen, sind ungewaschen und auch gerne mal morgens um 10 betrunken. resignation ist das stichwort.
nun, ich bin kein yuppie-arschloch und kann nachvollziehen, dass es gerade in deutschland schwierig ist, einen neuen job zu finden und dass einen die frustration über die vielleicht unverschuldete arbeitslosigkeit arg mitnehmen kann.
was mich aber immer wieder im negativen sinne fasziniert, ist die generelle einstellung der menschen zum leben. ein super beispiel dafür ist die begegnung, die ich anfang dieser woche hatte: im bus saß mir eine frau gegenüber. mit von der partie war auch ihr ca. 5jähriger sohn. er guckte aus dem fenster, dann schaute er seine mutter an, die ihn ignorierte, blickte wieder angestrengt aus dem fenster und wendete sich dann erneut mir einem tiefer seufzer seiner mutter zu und fragte im brustton der überzeugung: „warum ist das leben nur so schwer?“.
sowohl der junge als auch ich warteten gespannt auf die antwort, die auch nach einem kurzen moment des überlegens folgte. „das leben ist so schwer, weil es hart ist und niemandem was schenkt.“.
der junge guckte etwas verwirrt und nickte dann. die mutter hatte alldem nichts zuzufügen und ich dachte mir, dass es kein wunder ist, dass sich die menschen hier so gerne hängen lassen. wenn man schon mit 5 eingetrichtert kriegt, dass das leben kacke ist, bleiben wahrscheinlich nicht viele optionen für das restleben.
wie kann man als elternteil einem kind auf so eine frage quasi affirmativ antworten? warum stellt das kind überhaupt so eine frage (irgendwo wird er es schon her haben....) und ist es nicht die aufgabe von eltern, dem kind optimismus mit auf den weg zu geben?langsam, aber sicher, verliere ich die hoffnung für dieses merkwürdige land komplett.
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