Montag, April 10, 2006

kurt beck // mahmud ahmadinedschad - 2 namen, 1 satz

heute scheint mir ein guter tag für politische fehltritte zu sein.

zum einen drang die kunde von den neuen aufgaben des kurt beck, den ich ungefähr so sympathisch finde wie ein stück käse, das man nach einem 3wöchigen sommerurlaub im abgeschalteten kühlschrank hinten in der ecke entdeckt, an mein ohr. muß das denn sein? da sehne ich mich ja quasi nach schröder.



doch viel besorgniserregender ist die meldung, die ich bei meinem täglichen ausflug zu bild.de entdecken musste. der
"irre von teheran" (bild.de), mahmud ahmadinedschad, wurde von spd-politiker dieter wiefelspütz in sachen wm willkommen in deutschland geheißen und auch innenminister wolfgang schäuble himself spricht von diesbezüglichen "diplomatischen gesprächen" und bemerkt lapidar "wir wollen gute gastgeber sein".
ach so - gute gastgeber wollen wir sein für einen mann, der nicht nur notorisch die westliche welt verhöhnt, sondern vor allem so unmißverständlich wie sonst kaum jemand seines ranges den holocaust leugnet und israel "von der landkarte radieren" will. na, da kann man ja mal die tore weit öffnen. ist ja auch wm. zu dem anlaß mal schwamm drüber, oder was?

hat man sich mal wieder keinerlei gedanken über die folgen gemacht, die ein solcher besuch nach sich zieht? oder glauben die oben genannten herren allen ernstes, daß sich alles auf fußball reduzieren lässt, ahmadinedschad sich das spiel anguckt, in der halbzeit eine apfelschorle trinkt, ein wenig fachsimpelt und dann anschließend zum flughafen halle/leipzig fährt, ohne daß irgendetwas passiert?

wohl kaum, denn zum einen sind da glücklicherweise die exil-iraner, die bereits massive proteste ankündigten und zum anderen die jungs von der npd und ähnlichen organisationen, die sich natürlich darüber freuen, wenn judenfeindliche holocaustleugner ihr terrain betreten. man spricht von "solidaritätsbekundungen" und wie die aussehen, wissen wir alle.
es stellen sich mir diverse fragen:

a) wie soll schutz in diesem fall funktionieren? vor allem, wenn die polizei den "einfachen" schutz der stadien alleine nicht bewerkstelligen kann und die hilfe der bundeswehr benötigt?
b) welches bild vermittelt deutschland dann wieder von sich selber im ausland, wenn es zum einen jemanden wie ahmadinedschad einlädt und zum anderen wieder nazis ihre "solidarität bekunden" und "aktionen" durchführen?

lieber herr schäuble - "die welt zu gast bei freunden" - den satz bitte nicht ganz so pauschal auf jeden anwenden.

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