„warum ist das leben nur so schwer?“
wieder ein freitag, wieder eine woche geschafft. time flies, wie mein lingustik-professor immer schon sagte und dabei mit den nicht vorhandenen flügeln schlug.
vor einer woche war ich noch damit beschäftigt, in paris in der sonne spazieren zu gehen und glücklich zu sein. und jetzt wieder: hier. nun ja, wenigstens lernt man so das schöne deutlich besser zu schätzen, denke ich.
ich finde es nach reisen immer wieder verwunderlich, wie unterschiedlich menschen, kulturen, einstellungen etc. doch sein können, auch wenn es nur europäische nachbarn sind. vielleicht bin ich zuviel gereist, vielleicht zu wenig, aber je älter ich werde, desto weniger kann ich mich mit deutschland und seinen insassen anfreunden. ich muß gerade mal 4 tage lang weg sein, um zu merken, wie frustrierend es ist, hier durch eine stadt zu gehen. die leute lassen sich gehen, tragen trainingsanzüge wie uniformen, sind ungewaschen und auch gerne mal morgens um 10 betrunken. resignation ist das stichwort.
nun, ich bin kein yuppie-arschloch und kann nachvollziehen, dass es gerade in deutschland schwierig ist, einen neuen job zu finden und dass einen die frustration über die vielleicht unverschuldete arbeitslosigkeit arg mitnehmen kann.
was mich aber immer wieder im negativen sinne fasziniert, ist die generelle einstellung der menschen zum leben. ein super beispiel dafür ist die begegnung, die ich anfang dieser woche hatte: im bus saß mir eine frau gegenüber. mit von der partie war auch ihr ca. 5jähriger sohn. er guckte aus dem fenster, dann schaute er seine mutter an, die ihn ignorierte, blickte wieder angestrengt aus dem fenster und wendete sich dann erneut mir einem tiefer seufzer seiner mutter zu und fragte im brustton der überzeugung: „warum ist das leben nur so schwer?“.
sowohl der junge als auch ich warteten gespannt auf die antwort, die auch nach einem kurzen moment des überlegens folgte. „das leben ist so schwer, weil es hart ist und niemandem was schenkt.“.
der junge guckte etwas verwirrt und nickte dann. die mutter hatte alldem nichts zuzufügen und ich dachte mir, dass es kein wunder ist, dass sich die menschen hier so gerne hängen lassen. wenn man schon mit 5 eingetrichtert kriegt, dass das leben kacke ist, bleiben wahrscheinlich nicht viele optionen für das restleben.
wie kann man als elternteil einem kind auf so eine frage quasi affirmativ antworten? warum stellt das kind überhaupt so eine frage (irgendwo wird er es schon her haben....) und ist es nicht die aufgabe von eltern, dem kind optimismus mit auf den weg zu geben?langsam, aber sicher, verliere ich die hoffnung für dieses merkwürdige land komplett.
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