Sonntag, August 20, 2006

eva hermann, bitte hören sie auf zu reden

gerade werde ich gezwungen, einen bericht über eva hermann zu gucken und erlebe wieder einmal die wundervolle welt von physisch-psychischen schmerzen, hervorgerufen durch verbale inkontinenz.

frau hermann hat offensichtlich ein machwerk buch geschrieben (das *hüstel* eva prinzip) und ich frage mich, ob all das, was sie so über frauen, männer und familien zu sagen hat, wirklich ihre eigenen meinung ist oder nur ein kalkulierter schachzug, um das ding zu verkaufen (ein verhalten, das ich hier mal das grass-prinzip nennen möchte).

kann es der ernst einer berufstätigen frau & mutter unter 60 sein, mädchen und frauen in deutschland einzureden, daß sie einen beruf und eine familie nicht vereinbaren können und - was ich schlimmer finde - daß es ihre pflicht sei, kinder in die welt zu setzen, statt sich egoistischerweise einem beruf zu verschreiben?

man möge mich richtig verstehen: eine familie und kinder zu haben ist sicherlich eine immens große aufgabe und herausforderung, aber pauschal zu sagen, daß dies alles im leben einer frau zu sein hat, ist meiner meinung nach einfach nur grundlegend falsch. überhaupt strotz ihre argumentation nur so voller selbst zusammengereimten pauschalsätzen, bei denen man sich fragt, ob man sich eher über den inhalt und das konstrukt an sich aufregen soll.

meine absolute lieblings-haß-these ist allerdings die, in der frau hermann behauptet, die emanzipation sei schuld an der kinderlosigkeit deutscher frauen. haha. HA. liebe frau hermann: es ist nicht die emanzipation, sondern die tatsache, daß dies kein sonderlich kinder-/ familienfreundlicher staat ist und daß nicht jede von uns einen eine busladung von lukrativen jobs (tagesschau, talkshow, buch usw.) hat. was für mich nämlich nicht unwesentlich ist, ist eine gewisse finanzielle sicherheit, die man einem kind schuldig ist, aber vielleicht ist das auch nur die miese, egoistische & niederträchtige stimme einer berufstätigen frau, die da aus mir spricht......

4 Kommentare:

Looza hat gesagt…

Eine Liste mit deutschen die einfach mal die F***se halten sollten tut eh not. Einer meiner Hauptkandidaten war ja Günther Jauch, der hat sich aber wenigstens gebessert.
Und unsere Familienministerin (wie heißt die noch) gehört da auch ganz oben hin.

DanielSubreal hat gesagt…

Gerade just vor einer Stunde, bin ich in dasselbe gesellschaftspolitische Dilemma geraten!

War ich bei Feministinnen immer mit Stressflecken und Keuchhusten tagelang bettlägerig, bin ich bei Neomüttern makrosozíologischen Kablibers, nach anfänglichem Interesse, doch abwärts der Hüfte mit Schüttelfrost und im neuronalen Bereich mit schweren Lähmungen gepeínigt. Denn fix wird ja klar: Wo Mütter sind, da müssen ja auch Väter her! Schwupp die Wupp sah ich mich von einer dezentgeschminkten Blonden in Birkenstock verhäuslicht und Jahre später besoffen auf Kindergeburtstagen heimlich in einen Scoutranzen kotzen.

Als Dank: frisch gebügelte Schießer-Unterhemden und strahlendes Kinderlachen, wenn ich sie nachts, aus Polizeigewahrsam holen muss.

Kirsten hat gesagt…

kicher...

was mich ja am meisten stört bei der sache, ist, daß solche leute selber nie danach leben, was sie anderen vorschreiben wollen.

ach....bekackt.

Anonym hat gesagt…

Ich werd das Buch zumindest mal aus der Bücherei ausleihen. Entweder ich finde da ne sinnvolle Argumentation oder ich hab was zum Lachen