Freitag, Juli 28, 2006

politische kunst ohne politik?

heute bin ich auf den blog von mazen kerbaj aufmerksam geworden (via jetzt.de). mazen kerbaj ist ein 30jähriger künstler aus beirut, der in seinem blog seine sicht des krieges in comics und texten zum ausdruck bringt.
ich möchte an dieser stelle nicht die richtig/falsch-debatte beginnen. es geht mir nicht darum, hier partei zu ergreifen oder irgendwem eine meinung zu diktieren. ihr seid alle alt genug und lesen könnt ihr auch. meinung ist eure sache.

was mich beim durchsehen des oben genannten blogs aber beschleicht, ist die frage, inwiefern diese politische kunst ohne politik auskommt. genau das beansprucht kerbaj nämlich für sich. in seinem post "i am sorry to decline your proposition" sagt er in unmißverständlichen kapitälchen "THIS IS BLOG DEDICATED TO ART. AND AS SUCH, IT VOMITS ON ANYTHING CALLED POLITICS."
so ist das also. erst in nicht wenigen bildern und posts klare statements abgeben (wie kann man auch nicht politisch sein, wenn es um krieg geht?) und sich dann aus der affaire ziehen?!


ich bin eindeutig dafür, daß man internationalen, medien-unabhängigen stimmen in den berichterstattungen mehr platz einräumt, aber die medien sollten nicht vergessen, wie subjektiv diese stimmen sind und sich alleine deshalb mal mehr objektivität auferlegen. nachrichten sind nachrichten. sie sind kein stammtisch. auch kein experimentierfeld für versteckte meinungsäußerungen via wortwahl.
und politische kunst ist politische kunst.

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